„Ein Ort, an dem Menschen ganzheitlich unterstützt werden, besonders in schweren Lebenssituationen.“ Diesem Anspruch stellt sich das Arche Care House in Lüdenscheid. Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari hat die Einrichtung besucht, um sich vor Ort über die Arbeit und die Herausforderungen der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen zu informieren. Ute Gall, Leiterin des Arche Care House, Margit Hillesheim, 1. Vorsitzende des Arche-Vereins, und Marielle Lauermann-Gall, die in der Trauerarbeit der Arche tätig ist, empfingen die Bundestagsabgeordnete, die auf Anregung von SPD-Ratsherr Lothar Hellwig zu Gast war.

Seit mehr als 15 Jahren bietet die Arche ambulante Hospizarbeit an, begleiten und beraten die Haupt- und vor allem Ehrenamtlichen Menschen in der letzten Phase ihres Lebens in nunmehr sieben Städten im Märkischen Kreis. Doch die Arche hat sich einem ganzheitlichen Ansatz verschrieben. So ergänzen mittlerweile auch die Bereiche Begleitung im Alter, Trauerbegleitung, Ausbildung und Quartiersarbeit das Angebot.

Ausführlich berichteten Gall, Hillesheim und Lauermann-Gall der heimischen Bundestagsabgeordneten von der Arbeit in den verschiedenen Bereichen. Ausgebildet wurden viele der derzeitigen Helfer bereits in der eigenen Arche-Akademie, die seit 2018 Ausbildungen rund um die Hospizarbeit, die Trauerbegleitung und Quartiersarbeit anbietet. Dabei richten sich die Kurse sowohl an Angehörige und Betroffene, als auch an Ehrenamtliche und Institutionen. 

Mit dem begleitenden Wohnen im Haus an der Karlshöhe hat die Arche zudem ein Angebot für ältere Menschen geschaffen, die ihr Leben noch weitestgehend selbst gestalten möchten, dabei aber auf Unterstützung angewiesen sind. In Gevelndorf finden auch die verschiedenen Angebote der Quartiersarbeit statt.

Ein wichtiger Pfeiler der Arche-Arbeit ist darüber hinaus die Trauerarbeit. Erwachsene, Familien, Jugendliche und auch Kinder werden durch die Mitarbeiter der Arche in ihrer Trauer begleitet. „Wir helfen dabei, individuelle Wege der Trauerverarbeitung zu finden.“ Als Kinderärztin weiß Nezahat Baradari darum, wie wichtig es für die Jungen und Mädchen ist, in ihrer Trauer ernst genommen und begleitet zu werden. Die Bundestagsabgeordnete lobte das ganzheitliche Konzept der Arche ebenso wie den Einsatz der vielen ehren- und hauptamtlichen Helfer, der insbesondere durch Spenden möglich ist. 

Doch Marielle Lauermann-Gall und ihre Kolleginnen in der Trauerarbeit sind auch um Vernetzung bemüht und beraten daher auch Fachpersonal, also etwa Erzieher und Erzieherinnen, Hebammen oder Ärztinnen und Ärzte. Doch Sorgen macht den Verantwortlichen der Arche die Finanzierung, insbesondere der Trauerarbeit.

Denn aktuell sind zwar die entsprechenden Aus- und Weiterbildungen förderfähig, nicht aber die eigentliche Trauerbegleitung von Hinterbliebenen. Hier schlossen sich Ute Gall, Margit Hillesheim und Marielle Lauermann-Gall den Forderungen des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes an, dass die Trauerarbeit auf stabile finanzielle Füße gestellt werden soll. Einig waren sich die Verantwortlichen mit der Bundestagsabgeordneten, dass unverarbeitete Trauer auch Jahre später noch zu gesundheitlichen Einschränkungen führen kann. Doch derzeit sieht die Bundesgesetzgebung die Trauerbegleitung nicht als präventives Gesundheitsangebot, das entsprechend förderfähig wäre.

Nezahat Baradari will daher in Berlin für ein stabileres finanzielles Fundament der Trauerbegleitung werben und einstehen.  

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