Praktikantin Jule aus Lüdenscheid: „Diese Erfahrung war sehr bereichernd.“

Hallo! Ich heiße Jule, komme aus Lüdenscheid und gehe auf das dortige Geschwister-Scholl-Gymnasium. Im vergangenen Monat habe ich ein einwöchiges Praktikum im Abgeordnetenbüro von Nezahat Baradari gemacht und hatte trotz der aktuellen Coronasituation die Möglichkeit, einen guten Einblick in die Arbeit des deutschen Bundestages zu bekommen.

, Guter Einblick in die Arbeit des deutschen Bundestages
Jule mit Nezahat Baradari vor dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestages; Foto: Bundestagsbüro Nezahat Baradari

Während dieser Woche habe ich erfahren und miterlebt, wie der Alltag einer Abgeordneten aufgebaut, mit all den Terminen und Veranstaltungen, die in diesem vollgepackten Berufsleben anfallen. Außerdem habe ich den langen Weg zu einer politischen Entscheidungsfindung kennengelernt, der aus unterschiedlichen Sitzungen und verschiedensten anderen Vorbereitungen besteht. An ein paar der Sitzungen des Europa- und Gesundheitsausschusses habe auch ich teilgenommen, da Nezahat in dieser Legislaturperiode Teil dieser beiden Ausschüsse ist.

Es war sehr spannend, einmal hinter die Kulissen zu blicken und zu sehen, wie solche bundestagsinternen Sitzungen und Veranstaltungen ablaufen. Mir ist besonders aufgefallen, wie viel Arbeit in der Politik im Hintergrund passiert, von der man als außenstehende Person wenig erfährt. Die Plenumssitzungen, Pressetermine, etc. stellen selbst nur einen Teil der Arbeit einer Abgeordneten dar, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Einerseits habe ich nun viel mehr Respekt vor der Arbeit als Politiker*in, andererseits ist mir bewusst geworden, dass auch Politiker*innen einfach Menschen sind, die tagtäglich versuchen, in ihrem Job das Beste zu geben. Auch der Bundestag war vor meinem Praktikum für mich etwas sehr Abstraktes, etwas, dass man „mal in den Nachrichten sieht“, der aber für mich als gesetzgebendes Organ Deutschlands noch schwer greifbar war. Doch als ich dann im Abgeordnetenbüro war und den Arbeitsalltag kennengelernt habe, war plötzlich doch alles erstaunlich normal.

Darüber hinaus war mein Besuch im Bundestag etwas sehr Besonderes für mich. Die vielen neuen Eindrücke waren anfangs etwas überwältigend und auch überfordernd, da ich derartiges vorher noch nie erlebt habe. An berühmten Politiker*innen vorbeizulaufen und sich inmitten der wichtigsten Menschen unseres Landes zu befinden, war ein aufregendes, aber auch komisches und ungewohntes Gefühl. Mir wurde der Alltag in diesem Gebäude mit: „Es ist ein bisschen wie eine andere Welt.“ beschrieben und dem kann ich zurückblickend nur zustimmen. Für mich war es ein neues und schönes Erlebnis, diesen Ort auch einmal nicht „nur“ als Touristin zu betreten. Im Großen und Ganzen bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, ein Praktikum beim Bundestag gemacht haben zu können. Hier in Berlin wurde immer versucht, mir in dieser kurzen Zeit den größtmöglichen Einblick zu geben und mich in so viele Dinge wie möglich mit einzubeziehen. Diese Erfahrung war sehr bereichernd und hat meine Sichtweise erweitert, worüber ich mich sehr freue. Aus diesem Grund kann ich jedem politisch interessierten jungen Menschen nur ans Herz legen, auch einmal ein solches Praktikum zu machen.

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