Nezahat Baradari besucht die Caritas in Lüdenscheid

Mitten in der Pandemie mussten die meisten sozialen Einrichtungen schließen. Besonders betroffen waren davon wohnungslose Menschen, die plötzlich keinen Ort mehr hatten, um Unterschlupf zu finden. Mit einem enormen Kraftakt hatte die Caritas gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus der Zivilgesellschaft wohnungslosen Menschen über den Winter geholfen. Zuletzt erkundigte sich die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari bei der Caritas über die Lage der Betroffenen. Aufschlag dafür gab die Impfaktion der Caritas im Alternativen Jugend- und Kulturzentrum Lüdenscheid (AJZ), bei der sich Wohnungslose mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen konnten. Stefan Hesse, Vorsitzender des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V., Mara Buhl, Projektleitung Youngcaritas und Daniel Intile von der Beratungsstelle für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten der Caritas gaben der Abgeordneten gerne Auskunft.

, “Obdachlosigkeit kann jeden treffen“
v.l.n.r. Stefan Hesse (Vorsitzender des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V.), Nezahat Baradari (SPD-MdB), Daniel Intile (Beratungsstelle für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten der Caritas), Mara Buhl (Projektleitung Youngcaritas)

Diese zeigte sich über das große Interesse an der Impfung beeindruckt. Über 80 Personen haben das Angebot angenommen und sich vor Ort impfen lassen. „Das ist ein guter Anfang bei geschätzten 230 Wohnungslosen im südlichen Märkischen Kreis“, ergänzte Stefan Hesse. Er betonte dabei, dass zunächst ein Vertrauensverhältnis zu den Menschen aufgebaut werden musste. Den Anwesenden war dabei auch klar, dass es für die Wohnungslosen ohne Impfung noch schwerer werden wird. Vor allem, wenn Tests in Zukunft selber bezahlt werden müssen. Baradari zeigte sich auch besorgt über die psychische Gesundheit der betreuten Personen. Diese hat durch die Pandemie weiter gelitten. Auch der Drogenkonsum hat derweil zugenommen, wie Herr Intile der Abgeordneten und Ärztin erläuterte. Dabei ist es vor allem der Mischkonsum von neuen synthetischen Drogen, der den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern Sorgen bereitet. Die 12 Plätze zur Substitution im südlichen Märkischen Kreis reichen dazu bei weitem nicht aus.

, “Obdachlosigkeit kann jeden treffen“
v.l.n.r. Stefan Hesse (Vorsitzender des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V.) Daniel Intile (Beratungsstelle für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten der Caritas), Mara Buhl (Projektleitung Youngcaritas), Nezahat Baradari (SPD-MdB)

Doch wie immer stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt. „Zwar können viele Angebote der Caritas nur durch Spenden erhalten werden, aber gerade in der Krise haben viele Menschen als ehrenamtliche Helfer zusammengefunden, die sich sonst nie begegnet wären“, freute sich Hesse.

Nezahat Baradari zeigte sich indes zufrieden darüber, dass auch Menschen den Sprung zurück in die Mitte der Gesellschaft schaffen können und damit andere inspirieren. Häufig gelangen diese Sprünge über die Arbeitsgelegenheiten (AGH) aus dem SGB II. „Jeder von uns kann obdachlos werden und den Halt verlieren. Der Sozialstaat muss die Rahmenbedingungen schaffen und diese Menschen absichern“, so die heimische SPD- Abgeordnete.

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