Die Krise als Chance nutzen. Über diese Prämisse waren sich die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari und der Lüdenscheider Bürgermeister Sebastian Wagemeyer im Rahmen einer Videokonferenz einig. Im Mittelpunkt des Austausches: Sperrung, Sprengung und Neubau der Talbrücke Rahmede sowie die Folgen für die Region.

, Baradari und Wagemeyer: „Die Krise als Chance nutzen“
Archivbild mit Sebastian Wagemeyer; Foto: Bundestagsbüro Nezahat Baradari, MdB

Nicht nur als erster Bürger Lüdenscheids, sondern nun auch als Bürgerbeauftragter begleitet Wagemeyer den Prozess des Mammutprojekts, ist zentraler Ansprechpartner vor Ort und erhält Einblick in alle Planungen. “Es ist wichtig, dass jemand die Region im Blick hat und bis zum Schluss mit am Tisch sitzt”, ist sich Baradari sicher. Zudem sind sich Wagemeyer und die heimische Bundestagsabgeordnete einig, dass “groß gedacht” werden müsse und schon jetzt die Zeit nach dem Neubau der Brücke zählt: “Viele Straßen, die heute als Umleitungsstrecken dienen, werden dann erneuert werden müssen”, weiß der Lüdenscheider Bürgermeister. In diesem Zuge sei es wichtig, zukunftsorientierte, umweltfreundliche Verkehrskonzepte zu entwickeln und nicht nur reine Wiederherstellung zu betreiben, bekräftigen Baradari und Wagemeyer.

Baradari erkundigte sich bei Wagemeyer auch nach Möglichkeiten für CO2-, Feinstaub- und Lärmbelastung entlang der stark belasteten Umleitungsstrecken in der Bergstadt. Diesen dringlichen Wunsch hatte sie unlängst im Gespräch mit betroffenen Anwohnern aufgenommen. “Unsere Verkehrsabteilung ist dran und steht in engem Kontakt mit den entsprechenden Landesbehörden”, informierte Wagemeyer. 

Auch wenn die Vollsperrung der A45 vorherrschendes Thema ist – Nezahat Baradari wollte auch wissen, vor welchen anderen Herausforderungen die Stadt Lüdenscheid und ihre Bürger stehen. Die Entwicklung des Innenstadtbereichs ist eines dieser Themengebiete. Für das Forum und das alte Peek & Cloppenburg-Gebäude müssen neue Nutzungsmöglichkeiten her. Wagemeyer: “Ich habe im Rat die Frage aufgeworfen, ob man nicht irgendwann als Stadt selbst investieren muss, um die Entwicklung mitgestalten zu können.”

Um Gestaltungsmöglichkeiten geht es Wagemeyer auch mit Blick auf heimische Fachkräfte und Unternehmen. “Wir sollten uns als Bildungsstandort profilieren mit unseren Schulen, der Fachhochschule, der Denkfabrik, dem Lernfabriksken”, stößt Wagemeyer an – um so ein Signal zu setzen an gut ausgebildete Fachkräfte und Firmen gleichermaßen. Ein Aspekt, der auch Baradari am Herzen liegt: “So können jungen Menschen in der Region gehalten werden.” Das Fazit der knapp einstündigen Videokonferenz fiel entsprechend positiv aus. Anpacken statt Lamentieren, müsse die Devise sein. “Ein enorm bereicherndes Gespräch”, fasste Baradari zusammen.

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