Die SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari hat die parlamentarische Sommerpause für einige Termine in ihrem Wahlkreis genutzt. Am vergangenen Dienstag hospitierte sie für einige Stunden im Jobcenter in Attendorn. Dabei lernte sie nicht nur den Empfangsbereich kennen, sondern nahm auch an Beratungsgesprächen teil.
Vor einigen Wochen hatte Hans-Georg Völmicke, der Leiter des Jobcenters im Kreis Olpe, die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari aus Attendorn zu Gast. Damals hatten beide die Idee, dass die SPD-Abgeordnete sich die Arbeit der Mitarbeiter im Jobcenter anschauen könnte. Deshalb nutzte Baradari nun die Gelegenheit in den Räumen des Jobcenters Attendorn zu hospitieren. „Ich habe mich gefreut, dass der Leiter des Jobcenters Herr Völmicke mir diese Möglichkeit gab und dass mich seine Mitarbeiter so nett beim Praktikum begleitet haben. Für mich ist es sehr wichtig mit den Menschen im Kreis im Gespräch zu bleiben. Wenn es die Möglichkeit gibt, dass ich mir die Arbeit in einem Unternehmen, einer Behörde oder einer anderen Einrichtung genau anschauen kann, dann nehme ich das sehr gerne wahr“, so Baradari. Arbeitslosengeld II (Hartz IV) sei für viele eine fremde Welt. Für sie als Abgeordnete sei es aber wichtig zu wissen, wie sie die Menschen vor Ort unterstützen könne. „Ich bin froh, dass ich für ein paar Stunden die Experten begleiten durfte. Man sieht natürlich einige Probleme. Man lernt aber auch Schicksale kennen.“

Ein Schwerpunkt der Leistungen im Jobcenter ist die Förderung von Langzeitarbeitslosen. Mit der Förderung nach §16i des 2. Sozialgesetzbuches können besonders junge Langzeitarbeitslose unter 25 Jahren bei der Suche nach einer neuen Arbeit unterstützt werden. Das Jobcenter kann in diesen Fällen einen Lohnkostenzuschuss zahlen, wenn Arbeitgeber diesen jungen Menschen eine Chance geben. Die Kosten für Coaching werden ebenfalls übernommen. Für Baradari ein wichtiger Punkt: „Neben der Weiterbildung ist es wichtig, dass wir besonders denen Chancen eröffnen, die lange keiner beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind. Gerade diese Menschen brauchen eine Perspektive und eine Chance.“
Auch die Bildung sei ein wichtiges Thema. Es sei gut zu sehen, wie das Bildungs- und Teilhabepaket fruchtet, welches seit 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Weitere Verbesserungen gab es durch das Starke-Familien-Gesetz ab dem 1. August 2019. Darin enthalten sind Mittel für ein Schulstarterpaket über 150 Euro und ein kostenloses Mittagessen. Allein seit Jahresanfang gingen im Jobcenter Attendorn (sowohl für Attendorn und Finnentrop zuständig) 557 Anträge für kostenloses Mittagessen, Klassenfahrt und Teilhabe für Kinder ein. Die aktuellen Zahlen in den beiden anderen Jobcenter im Kreis Olpe sind vergleichbar.
Von dem Starke-Familien-Gesetz können bis zu 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland profitieren, so die Bundestagsabgeornete Baradari.
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